Naturpool

Naturpool bauen oder Schwimmteich anlegen? Alle Infos & Tipps!

Der Sommer ist da und mit ihm der Wunsch nach Abkühlung und Badespaß, am Besten im eigenen Garten. Wer keine Lust auf ein mit Chemikalien angereichertes und nach Chlor riechendes Schwimmbecken hat, wird mit einem Naturpool sein absolutes Badeerlebnis bekommen. Ganz ohne Chemie passt sich diese besondere Form des Schwimmteiches platzsparend in die heimische Gartenlandschaft ein.

Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte rund um Naturpool Schwimmbecken, ihre Vorteile, wie sie funktionieren und was Sie bei ihrer Unterhaltung beachten müssen. Ganz wichtig ist dabei auch die Unterscheidung zwischen Schwimmteich anlegen und Naturpool bauen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Naturpool und einem Schwimmteich?

Schwimmteich und Naturpool integrieren sich auf natürliche Weise in Ihren Garten.
Bei beiden handelt es sich um biologische Badegewässer, die gänzlich ohne die Zugabe von Chemikalien und Chlor auskommen. Ihr Unterschied besteht jedoch vor allem in der Wasseraufbereitung. Während bei den Schwimmteichen die Wassereinigung komplett von Pflanzen und Planktonsedimenten übernommen wird, haben Naturpools einen biologischen Filter, der das Wasser zusätzlich konstant mit Sauerstoff versorgt. Das hat zur Folge, dass beim Naturpool der Flächenbedarf für die Regenerationszone auf etwa 15 % reduziert werden kann. Bei einem Schwimmteich brauchen Pflanzen, Zoo- und Phytoplankton ganze 50 % der Gesamtfläche des Pools. Auch Unterwasserpflanzen spielen beim Schwimmteich eine wichtige Rolle, entfallen aber komplett für den Naturpool.

Galileo Reportage: Naturpool & Schwimmteich vs. normaler Swimmingpool

Sehen Sie sich dieses Video an um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein Naturpool ist, wie er sich von einem klassischen Schwimmteich unterscheided und was die Vorzügeg gegenüber einem klassischen Swimmingpool sind.

Vorteile eines Naturpools

Wer sich für einen Naturpool entscheidet, hat einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil bei der Nutzbarkeit der Gesamtfläche. Durch die Biofilteranlage können bis zu 85 % der Poolfläche für den Schwimmbereich benutzt werden. Da weniger Pflanzen nötig sind, entfällt das Beschneiden und Pflegen der Pflanzen zum größten Teil.
Dank des natürlichen Filtersystems wird für dauerhaft klares Wasser gesorgt. Eine Beheizung des Naturpools ist ebenfalls möglich, da keine Rücksicht auf im Wasser lebende Tiere oder Bakterien genommen werden muss und er kann so auch in den kälteren Jahreszeiten genutzt werden.
Bei Naturpools gibt es keine einzuhaltenden Mindestgrößen. Wer keinen großen Garten hat, kann auch mit einem kleinen Naturpool eine natürliche Erfrischungsmöglichkeit bekommen.

Wie funktioniert die biologische Filtertechnik für sauberes Wasser ohne Chlor?

Im Naturpool sorgt ein Pump- und Filtersystem dafür, dass ein so genannter Biofilm auf der Oberfläche des Wassers entsteht. Der Biofilm ist eine schleimige Schicht aus vielen unterschiedlichen Stoffen, wie Bakterien, Pilzen und Einzellern, z.B. Amöben. Der Biofilm sollte nur um den Filter herum auftreten. Er zersetzt die organischen Bestandteile im Pool und speichert die Nährstoffe. So kann die vermehrte Bildung von Algen verhindert werden.

Was sollte man bei der Planung beachten und welche Voraussetzungen müssen für die Anlage eines Naturpools gegeben sein?

Beim Anlegen eines Naturpools handelt es sich um ein größeres gartengestalterisches Projekt mit vielen technischen Besonderheiten und daher sollte eine sorgfältige und intensive Planung dem eigentlich Bauprojekt vorausgehen.
Am Besten planen Sie ihren Naturpool zusammen mit einem Fachmann. Er kann Sie hinsichtlich der besten Möglichkeiten und eventueller Risiken individuell zu Ihrem Grundstück beraten. So vermeiden Sie spätere böse Überraschungen.
Informieren Sie sich vorab über die örtlichen Baureglungen, ob Sie zum Beispiel eine Baugenehmigung einholen müssen.
Beachten Sie die Größe Ihres Grundstück bei der Überlegung welchen Naturpooltyp sie wollen – ein naturgeformter Badeteich benötigt mehr Fläche, als ein Naturpool mit gemauerten Wänden. Ersterer ist zwar günstiger im Preis, aber der gemauerte Pool lässt sich leichter platzieren.
Für bestimmte Projekte ist die Zufahrtsmöglichkeit für Lkws und andere große Maschinen unbedingt nötig. Ist dies nicht möglich, muss eine andere Lösung gefunden werden.
Bei der Suche nach dem besten Platz für ihren Naturpool beachten Sie die Lage zu Nachbargrundstücken, Grundstücksgrenzen und Schatten oder Laubfall durch Bäume.
Überlegen Sie sich vorab genau, wie sie ihren Naturpool nutzen möchten. Wollen Sie regelmäßig schwimmen, wie soll der Einstieg aussehen, soll es eine Terrasse geben. Es können im Nachhinein noch Änderungen vorgenommen werden, aber dies ist oft kompliziert und kostenintensiv.

Was kostet ein Naturpool Schwimmbecken?

Die Kosten für einen Naturpool lassen sich nicht pauschal berechnen, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Es gibt viele unterschiedliche Preise pro Quadratmeter, aber nicht immer entspricht das Produkt auch den wirklichen Naturpools. Als Basis kann man von Preisspannen zwischen 500 € und 1500 € pro m² ausgehen.
Die Kosten werden zusätzlich von vielen weiteren Faktoren beeinflusst, die nur in einer direkten Planung vor Ort mit einem Fachmann ermittelt werden können. Dabei handelt es sich unter anderem um:

  • Lage des Grundstück (am Hang oder eben)
  • Grundwasserspiegel (Absenken nötig oder nicht)
  • Untergrundbeschaffenheit (Sand, Lehm, Felsen, etc.)
  • Zugänglichkeit der Baustelle für spezielle Maschinen
  • Größe und Tiefe des Pools
  • Bauweise des Pools (erdmodeliert, Betonbecken, Natursteinmauer, aus Holz)
  • Qualität des einzufüllenden Wasser
  • Art des Filtersystems

Schließlich spielen die mehr oder weniger luxuriöse Ausstattung (Beleuchtung, Gegenstromanlage, Heizung), Außengestaltung (Terrassen) und die Bepflanzung eine Rolle.
Auf keinen Fall sollten Sie auch die Folgekosten eines Naturpools aus den Augen verlieren. Hierbei fallen die hauptsächlichen Kosten für den Stromverbrauch der Filter- und Pumpanlage an. Aber auch Wartung und Pflege erfordern ein gewisses Budget.

Was ist bei der Reinigung und Pflege eines natürlichen Pools zu beachten?

Das Wichtigste bei der Pflege eines Naturpools ist es, die nötigen Voraussetzungen zur Erhaltung des Biofilms zu gewährleisten. Dazu bedarf es einer ständigen Sauerstoffzufuhr und einer optimalen Filter-Durchströmung. Daher sollten sie das Pump- und Filtersystem regelmäßig warten. Überprüfen Sie ob die Pumpeinstellungen korrekt sind und reinigen Sie den Pumpenschacht, damit das Regenwasser problemlos abfließen kann. Sie können die Überprüfung auch von einen Fachmann durchführen lassen.
Durch Fremdkörper im Wasser kann sich der Nährstoffgehalt des Naturpools verändern. Fischen Sie regelmäßig Verunreinigungen, wie Blätter, Blüten oder Insekten von der Wasseroberfläche und entfernen sie eventuelle Sedimente von den Poolwänden. Zu letzterem gibt es entsprechende technische Hilfsmittel, wie einen Schlamm- oder Bodensauger. Ebenso muss der Skimmer regelmäßig geleert werden und im Herbst bietet sich das Anbringen eines Laubschutzes an, um den Pool vor Verunreinigungen zu schützen.
Mehrmals im Jahr empfiehlt es sich auch Säurekapazität, Sauerstoffgehalt, Stickstoff, organisches und anorganisches Phosphat zu kontrollieren, sowie regelmäßig die Wassertemperatur und den ph-Wert zu überprüfen.
Da der Pflanzenanteil beim Naturpool wesentlich geringer ausgeprägt ist, sind hier auch nur wenige Pflegearbeiten nötig. Vor allem im Herbst sollten die Pflanzen entsprechend geschnitten und für den Winter vorbereitet werden.

Kann man einen Naturpool auch selber bauen?

Wer sehr erfahren ist und viele Freunde hat, die handwerklich auch super drauf sind, kann sich mitunter einen natürlichen Pool auch selber anlegen. Die Problematik beginnt allerdings schon damit, aller notwendigen Utensilien wie Teichfolie, Filter, etc. zu besorgen, da es nur wenige Fachhändler hierzu gibt, die auch direkt an Privatpersonen liefern.

Wer möchte kann sich hier aber ein Video ansehen, wie die Bauetappen eines Natur-Pools aussehen um sich ein Bild vom Umfang der Bauarbeiten machen zu können.